Nur noch einen Monat und ich muss zur nächsten Untersuchung nach Berlin. Es ist mir mulmig im Magen, wenn ich daran denke. Aber es hängt sich auch ein Gedankenstrom von Zuversicht dran, mit dem Versprechen, dass Jesus mir gegeben hat, den richtigen Plan zu haben.
Vor einigen Tagen bin ich mal wieder baden gegangen. Vor noch einem Jahr konnte ich nicht mal duschen, sondern war auf die Badewanne angewiesen. Heute darf ich wählen. Manch einer denkt vielleicht: „Und? Baden ist doch schön und ist doch normal!“ Ist es auch, aber im letzten Jahr konnte ich es nicht, und das bedeutete für mich fehlende Freiheit - im Alter von 25 Jahren.
Ich weiss, dass einige um mich herum denken, dass es mir doch schlecht gehen müsste wegen meiner ganzen Krankheit. Das wäre auch das Normalste der Welt. Ich darf euch jedoch sagen, dass Jesus mir in dieser ganzen Zeit den Frieden nie genommen hat. Dafür bin ich unendlich dankbar. Wusstet ihr, dass Jesus uns herausfordert, ein dankbares Herz zu behalten (siehe Philipper 4:5-7) unabhängig davon, in welcher Situation wir stehen? Das bedeutet nicht, dass wir nicht traurig sein dürfen. Die Traurigkeit soll aber nicht den Weg zu Jesus versperren. Unsere Gefühle sollen nicht den Focus von IHM wegnehmen. Wenn ich traurig bin, soll ich damit zu Ihm kommen. Meine Mutter gibt mir keine Schmerzmittel, wenn ich ihr nicht sage, dass ich Schmerzen habe…
Hier sind erst mal zwei Ausschnitte aus der Bibel für euch zum Lesen
Johannes 12:24-28
(24)Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht.
(25)Wer sein Leben liebhat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasst, der wird's erhalten zum ewigen Leben.
(26)Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren.
(27)Jetzt ist meine Seele betrübt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen.
(28)Vater, verherrliche deinen Namen
Psalm 84 - eine Empfehlung zum Nachlesen. Hier folgende Verse als Auszug
(6)Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln!
(7)Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen.
Am 19.03.09 bekam ich den Lungenbefund von der letzten Untersuchung zurück, wo deutlich wurde, dass es „Punkte“, höchst wahrscheinlich Metastasen, in meiner Lunge gibt. Das war für mich ein schwerer Tag, weil sich zusätzlich ein paar Stunden vorher ein Virus mit Fiber in meinem Körper breit gemacht hat. Das hatte zur Folge, dass ich starkes Nervenzucken bekam und schon sehr erschöpft war. Die folgenden Tage über stand der Virus im Vordergrund. Im Hintergrund hatte ich aber immer noch die Diagnose, die ich zu der Zeit noch nicht realisieren konnte. Mich hat die Losung (Bibelverse für jeden Tag) in den darauffolgenden Tagen intensiv begleitet und durch Jesu Vorbild gestärkt.
Die oben aufgezeigten Verse haben mir wieder neues Verständnis und Hoffnung gegeben. Als wenn Jesus mir neu einen Schutzmantel gab. Ich habe verstanden, dass ich einen schlechten Lungenbefund hatte, aber auch Jesus, der mir voran geht. Jesus hat an diesem Tag den Frieden, den Er mir schon seit 2 Jahren in besonderer Art hat zukommen lassen, „aufgefüllt“.
Manch einer hat mir gesagt, dass er wohl gar nicht fragen sollte, wie es mir geht, denn „wie soll es einem schon in solch einer Situation gehen?“ Da muss es einem doch schlecht gehen. Das wäre auch das normalste der Welt. Aber ganz so war es nicht! Denn ER war bei mir. Sein “Stecken und Stab trösteten” mich (Psalm 23)
Jesus bleibt immer treu. Er hält was Er verspricht. Die Frage ist, ob wir es auch tun? Wir beschuldigen Jesus, dass Er dieses oder jenes passieren lässt, aber vergessen, dass unser Wissen viel zu klein ist um darüber zu urteilen.
Warum sehen wir so oft die schlechten Dinge die um uns herum passieren und machen Gott dafür verantwortlich und übersehen den Segen, den Er uns immer wieder gibt. Wo bleibt der Dank?!
„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn der Himmel und Erde gemacht hat.“ Der Himmel und Erde gemacht hat! Leute! Meint ihr nicht, dass Gott am besten weiss was richtig ist?! Wir sind ein Baustein von vielen, wir sind kein Haus. Wir halten uns nur oft für wichtiger. Wir sind da, um ein erfülltes Leben mit Ihm zu führen. Das bedeutet, immer in dem Bewusstsein von Gottes Gegenwart zu sein und nicht für uns allein zu leben. An dem Punkt denken wir zu klein. Gott hat Größeres vor als „einfach zu leben und zu sterben und das wars dann“! Jesus hat mehr mit mir vor, obwohl ich so klein bin!
Habt herzlichen Dank für all eure Gebete. Eine Freundin von mir sagt, dass sie speziell dafür betet, dass ich meine Schmerzmittel reduzieren kann. Falls ihr es auch getan habt - ich konnte schon Einiges reduzieren! Mir selber geht es recht gut. Ich bin dankbar für die Unabhängigkeit, die ich schon erreichen konnte. Mein Becken muss ich immer noch entlasten.
Würdet ihr bitte speziell
Danken könntet ihr
Zusätzlich möchte ich euch wieder einmal auf „La Casa de mi Padre“, das Kinderheim in El Salvador, in dem ich gearbeitet habe, aufmerksam machen. Es gibt für jeden Monat Nachrichten auf deutsch für euch zum Runterladen. Und ein Video könnt ihr euch auch anschauen. Mein Wunsch ist, dass jedes einzelne Kind erfährt, dass es einen Vater hat, der es unendlich liebt, egal was es getan hat.
Möge Jesus euer Leben auch so reich segnen, wie Er es mit meinem Leben tut!
10. Mai 2009
Hier kommt Puschel selbst zu Wort!!
Hier kommt Puschel selbst zu Wort!!